Ist Kampfsport in Wahrheit Kampfkunst?

Laien machen es sich einfach. Sie werfen Kickboxen, Karate oder Taekwondo aus lauter Nichtwissen kurzerhand in einen Topf. Für sie sind Kampfstile stets Kampfsport. In Wahrheit gibt es zwischen Kampfsport und Kampfkunst allerdings gravierende Unterschiede. Dabei sind alle Kampfsportarten aus der Beherrschung der Kampfkünste hervorgegangen. Allerdings in abgespeckter Form, denn um einen fairen Wettkampf zuzulassen, werden gefährliche Techniken reduziert oder ganz aus dem System gestrichen. Nur so war es möglich, dass beispielsweise Judo zu den olympischen Spielen zugelassen wurde.

Was steht bei Kampfsportarten im Vordergrund?

Vereinfacht ausgedrückt, steht der sportliche Wettkampf stets im Vordergrund. Ausschlaggebend sind jedoch einzelne Gewichtsklassen, vor allem aber klare Regeln, für deren Einhaltung ein Ringrichter verantwortlich ist. Er kann die Sportler bei einem Regelverstoß verwarnen, disqualifizieren oder sie sogar komplett vom Wettkampf ausschließen. Damit sollen ernsthafte Verletzungen ausgeschlossen werden, die ansonsten durch die Techniken von Kampfstilen auch tödlich enden könnten. Zum Reglement zählt auch der Wettbewerb vom Kampf zwischen Mann gegen Mann bzw. Frau gegen Frau. Dies ist gravierender Unterschied zur Selbstverteidigung, bei der man sich auf mehr als einen Gegner einstellen müsste. Wird jedoch Kampfsport betrieben, müssen die Kontrahenten Fairness walten lassen. Ein Grund mehr, warum sich lediglich zwei Gegner miteinander messen. Dem weiteren Schutz der körperlichen Unversehrtheit, dienen in aller Regel auch entsprechende Schutzausrüstungen. Dazu zählen etwa Kampfsporthelme, Faustschützer und/oder Zahnschutz.

Training ist alles

Kampfsport im Allgemeinen setzt nicht nur die Beherrschung der jeweiligen Techniken voraus. Für den Athleten nicht weniger wichtig sind Ausdauer und Fitness, um teilweise mehrere Runden während eines Kampfes durchzustehen. Bekannt sind etwa die bis zu zwölf Runden eines Boxers. Kontinuierliches Training ist also nicht nur für Profis entscheidend für Erfolge im Kampfsport.

Die Bedeutung des Kampfsports

Der Begriff Kampfsport ist außerhalb von Fachkreisen ein Sammelbegriff für verschiedene Kampfstile, die jedoch nichts mit der Verwendung von Schusswaffen zu tun haben. Gesprochen wird in diesem Zusammenhang auch gerne von asiatischen Traditionen, die beispielsweise aus Budõ (Japan), Kung-Fu (richtig: Wushu/China) oder Teakwondo (Korea) hervorgegangen sind. Etliche Stilrichtungen mischen sich allerdings beim Kampfsport durch ihre Ausrichtung in die Selbstverteidigung. Bei sportlichen Veranstaltungen werden Varianten möglich, bei denen der eigentliche Sinn der Selbstverteidigung eher in den Hintergrund rücken, etwa bei Karate, Judo oder dem modernen Wushu. Daraus resultieren die sog. Formwettkämpfe, die den Kampf mit einstudierten Bewegungsabläufen aufzeigen, die von Kampfrichtern bewertet werden. Die Bewegungsabläufe können synchron oder über eine festgelegte Chorgeographie gezeigt werden. Beeinflusst werden die Wettbewerbe durch weitere Kriterien, wie Schwierigkeitsgrade einzelner Formen, die Genauigkeit im Ablauf der Bewegungen, der Stil an sich oder der Gesamtausdruck.

Kampfkünste als Fundament aller Kampfsportarten

Wenn aus Kampfkünsten verschiedene Kampfsportarten werden, besetzen diese zumeist eine reglementierte Nische. Als wichtigstes Kriterium hervorzuheben wären dann die Kampfdistanzen, die sich in fünf Phasen unterscheiden lassen. Fachleute sprechen sinngemäß auch von einzelnen Kampfsequenzen. In der ersten Phase geht es um dem Kampf mit den Beinen. Darauf aufbauend, kommen die Techniken mit den Händen und den Armen hinzu. Ihnen folgt die dritte Phase, in der die Ellbogen und die Knie eingesetzt werden. Weiter geht es in der vierten Kampfsequenz mit den eigentlichen Inhalten, wie das Halten des Gegners, den Hebel- und Wurfwirkungen, dem Werfen und Gegenwerfen. Am Schluss steht die Kampfsequenz am Boden. Aus sportlicher Sicht ergeben sich allerdings nur drei Distanzen, mit den daraus resultierenden Änderungen der Techniken und/oder Verhaltenstaktiken.

Den Zweiklang aus Achtsamkeit und Philosophie muss der Kampfsportler aber ebenso lernen. Beides sind beherrschende Themen der asiatischen Kampfkünste. Sie lehren unter anderem den verantwortungsbewussten Umgang mit den erlernten Fertigkeiten und den geistigen Potenzialen. Erst aus dieser inneren Kultur heraus entstehen die Handlungsfähigkeiten, die den Kampfsportler auszeichnen.

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